Für die Museumsplanung stellte die Sammlung die größte Herausforderung dar: sie existierte noch nicht. Im Besitz der Gemeinde befanden sich zwar einige interessante Malereien, doch Objekte, die die eigentliche Stadtgeschichte veranschaulichen sollten, fehlten. Unsere Ausgangssituation war daher recht ungewöhnlich: die historische Recherche musste parallel zur Objektsuche stattfinden. Dies war äußerst zeitaufwendig und problematisch für die Konzeption der Ausstellung.
Es war in dieser Situation von großem Vorteil, auf die Sammlungen des Nationalmuseums für Geschichte und Kunst zurückgreifen zu dürfen, die bemerkenswerte archäologische Funde aus Diekirch und der Region enthielt. Darunter nicht nur Objekte aus aktuellen Grabungen, sondern auch aus den ersten vorgeschichtlichen Kollektionen Luxemburgs, die von den Diekirchern Jos Herr und Jos Geiben zusammengetragen wurden.
Ein beachtlicher Teil der heutigen Sammlung des MH[s]D besteht aus Leihgaben und Stiftungen von Privatpersonen. Ihrem Interesse an der (Lokal-)Geschichte verdankt das Museum nicht nur archäologisches Material, sondern auch Münzen, Postkarten und eine Vielzahl historischer Exponate – Zeugen eines längst vergessenen Alltags. Intensive Archivarbeiten brachten schließlich aufschlussreiche historische Dokumente der Gemeinde ans Licht, die die Kollektion vervollständigen.
So entstand eine Sammlung, die nicht nur die soziale, wirtschaftliche und technische Entwicklung der Gesellschaft dokumentiert. Sie gibt uns auch Einblicke in ihre Wohnkultur, Lebenswelt, Religion und Grabkultur.