Seit mehr als 1,5 Millionen Jahren hinterlässt der Mensch in Europa seinen Fußabdruck in einer sich ständig verändernden Umwelt. Wir können uns heute kaum vorstellen, dass Rentiere und Mammute auch durch unsere Gegend zogen oder dass die Menschen einst keinen Strom, kein Bad und kein Auto hatten. Wie sie trotzdem überlebten und dank welcher, raffinierter Ideen sie dies taten, sehen wir in diesem Raum.
Von Anbeginn seiner Existenz stellt der Mensch die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod. Die Ausstellung in diesem Raum dokumentiert jene Entwicklung durch Grabfunde und Opfergaben von der Steinzeit bis in die römische Antike, durch Kultgegenstände und Kunstwerke aus der fast zweitausendjährigen, christlichen Glaubensgeschichte unserer Region. Den Abschluss bilden religiöse Zeugnisse der heute in Diekirch vertretenen, verschiedenen Glaubensgemeinschaften.
Was prägt und charakterisiert uns heute? Sind es die geographische und politische Einheit, die Sprache, die Vergangenheit? In diesem Raum erleben wir die Entwicklung unserer Gesellschaft als Reportage. Mal sind es Hörbeispiele, mal Objekte die hier Geschichten aus der Geschichte erzählen: vom Ursprung der Menschen, vom Leben in der Antike, von der feudalen Gesellschaft des Mittelalters und der Neuzeit bis hin zur modernen Industriegesellschaft.
Der Mensch als soziales Wesen lässt sich in Familienverbänden an Orten nieder, die ihm die zum Überleben notwendigen Ressourcen bieten. Es ist daher kein Zufall, dass die ersten Ansiedlungen meist an Bächen und Flüssen zu finden sind. Im Labor können wir selbst in die Rolle des Forschers schlüpfen und die bei Ausgrabungen in Diekirch gefundenen Indizien bewerten um die vergangene Besiedlungsgeschichte von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter umfassend zu rekonstruieren.
Seit dem späten Mittelalter beginnt Diekirch sich zu einer Stadt zu entwickeln. Der Erfindungsgeist ihrer Bewohner, der Wandel der gesellschaftlichen Strukturen, wiederholte Kriege und vor allem die Industrialisierung verändern sie kontinuierlich. Auf dem großen Landschaftsmodell der Stadt Diekirch können wir herausfinden, wie die Stadt einst ausgesehen hat, was von früher heute noch erhalten ist und was wir auch in Zukunft vor dem Verschwinden bewahren sollen.